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Kryptopyrrolurie (KPU)

KPU ist eine noch heute rätselhaft erworbene oder erblich veranlagte (familiär gehäufte) Stoffwechselstörung der Pyrrole (= Bausteine des Häms – roter Blutfarbstoff).
KPU ist die Abkürzung für Kryptopyrrolurie, was so viel bedeutet wie „verborgene Ausscheidung von Pyrrolen im Urin“.
Das Wort Kryptos stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „verborgen“ und pyrrol stammt von dem griechischen Wort pyrros = feuerrot.
Kryptopyrrol hieß damals noch Malvaria und wurde von Dr. Carl Pfaiffer des Brain Biocenters in Princeton, New Jersey, im Jahr 1970 entdeckt.

Pyrrole sind Bestandteile des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin, aber auch des Entgiftungssystems der Leber, vor allem das Enzym Cytochrom P 450. Durch komplizierte Enzymdefekte im Körper kommt es zu einem Anstieg der Pyrrole im Blut, die über die Nieren ausgeschieden werden. Bei der Ausscheidung über die Nieren bilden die Pyrrole vor allem mit dem Vitamin B6, Zink und Mangan (oder anderen Mikronährstoffen) einen Komplex, der mit dem Urin ausgeschieden wird. Auf Dauer kann der ständige Verlust der oben genannten Vitalstoffe entsprechende Mangelerscheinungen im menschlichen Körper hervorrufen, die in der Regel nicht alleine mit der Ernährung ausgeglichen werden können. Durch den Mangel an Vitamin- und Mineralstoffen entstehen, mehr oder weniger ausgeprägt, eine Vielzahl von Beschwerden und Symptomen bis hin zu vollkommener Beschwerdefreiheit.

Bei ca. 10 % der weltweiten Bevölkerung wurde Kryptopyrrolurie im Urin nachgewiesen. Dabei sind Frauen viel häufiger betroffen als Männer (das Verhältnis beträgt etwa 8:1). Eine vererbte (primäre) KPU ist eine genetisch bedingte und familiär gehäufte Krankheit, welche durch Enzymfehler in der Hämsynthese entsteht.

Bei einer erworbenen (sekundären) KPU-Form geht man davon aus, dass nitrosativer Stress (gesteigerte Stickoxide – NO Bildung im Organismus) durch bestimmte Medikamente oder chemische Mittel (Antibiotika, Antibabypille, Psychopharmaka, Schwermetalle etc.) entsteht.

Eine weitere Ursache für nitrosativen Stress ist Stress jeder Art (psychischer Stress, Infektionen, Verletzungen, Operationen) sowie Alkohol, Drogen und Fehlernährung. Eine der häufigsten Ursachen für nitrosativen Stress ist auch eine instabile HWS.

Durch die oben genannten Ursachen kommt es zu einer Schädigung der Mitochondrien-Enzyme (Mitochondrien sind kleine Kraftwerke in fast jeder Zelle unseres Körpers) und entsprechend entstehen chronische Krankheiten, sogenannte Mitochondriopatien.

Durch Schädigungen von Leber-Enzymen, vor allem durch das Cytochrom P 450 wird die Entgiftungsfunktion der Leber stark beeinträchtigt.

Häufigste Symptome und Beschwerden

Bei KPU besteht eine Vielzahl von Beschwerden und Symptomen und fast alle Organsysteme können davon betroffen sein. Die Ausprägung der Symptome ist stark schwankend, von extremen Beschwerden bis zu Symptomfreiheit.

Die bestehenden Symptome / Beschwerden verschlimmern sich mit zunehmendem Lebensalter. Klinische Verdachtsmomente für KPU bestehen bei einem typisch äußeren Erscheinungsbild des Patienten wie Gesichtsblässe und dunkle geschwollene Augenringe. Es bestehen ein diffuser Haarausfall, struppige Haare, rissige Haut, Bindegewebestreifen (Strie) vor allem an den Oberschenkeln, Brüsten und der Hüfte. Die Patienten leiden häufig an Akne, Ekzemen und Schuppenflechte. Die Nägel sind brüchig mit weißen Flecken (Leukonychie). Dazu kommen eine Sonnenlichtempfindlichkeit der Haut und Wundheilungsstörungen.

Nervensystem und Psyche

Die Patienten leiden sehr häufig an chronischer Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Lern- und Konzentrationsschwäche, Stimmungsschwankungen, Migräne, Kopfschmerzen, vor allem auch Kurzzeit- und Namengedächtnis sind beeinträchtigt. Es besteht eine Stressunverträglichkeit, Ängste und Panikattacken, Depressionen, Schlafstörungen, fehlende Traumerinnerung sowie ADS / ADHS.

Bewegungsapparat

Sehr häufige Ursachen sind Muskel- und Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen und Schmerzen im ganzen Körper (Fibromyalgie). Es besteht eine Hypermobilität der Gelenke, sie sind allgemein überbeweglich (Überstreckung des Daumens) und Zahnwachstumsstörungen.

Hormonsystem

Sehr häufig sind Schilddrüsenfehlfunktionen (Hyper- oder Hypothyreose), Hashimoto Thyreoiditis, Morbus Basedow und Knotenbildung in der Schilddrüse, Schwangerschaftskomplikationen, Sterilität und Potenzstörungen.

Verdauungsorgane

Man hat sehr häufig kurz nach dem Essen, vor allem morgens einen Blähbauch mit Schmerzen und Übelkeit. Dazu kommt wechselnder Stuhlgang mit Symptomen eines Reizdarmes, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, insbesondere Gluten Unverträglichkeit, Fruktose-, Laktose-, Histamin-, Casein- und Sojaproteinintoleranz. Es besteht eine Neigung zu Unterzuckerung (meist nach dem Essen), Fleischunverträglichkeit mit dem Bevorzugen einer vegetarischen Ernährung. Dies ist häufig bei Frauen der Fall.

Immunsystem

Oft besteht eine chronische Infektanfälligkeit, besonders die oberen Atemwege sind betroffen, und Blasenentzündungen. Bei Kleinkindern gibt es häufig Mittelohrentzündungen. Hinzu kommt eine Neigung zu Allergien aller Arten.

Medikamentenunverträglichkeit

Pyrroliker vertragen viele Medikamente sehr schlecht und leiden an ausgeprägten Nebenwirkungen. Besonders schlecht verträglich sind Hormone (Antibabypille), Narkosemittel, Alkohol etc. Oft muss die Dosierung auf 25 % der üblichen Dosis reduziert werden.

Diagnostik

Die Pyrrolausscheidung im Urin wird durch die Untersuchung des ersten morgendlichen Urins mit einfachen Urin-Test-Sets festgestellt. Vor der Untersuchung darf der Patient eine Woche vorher keine Vitamine oder Mikronährstoffe einnehmen, um ein falsches Resultat zu vermeiden. Diese Untersuchung ist für die Patienten geeignet, die Nachtausscheider der Kryptopyrrole sind. Ein geringer Teil der Patienten sind Tagausscheider von Kryptopyrrolen. Bei dieser Form wird die Untersuchung über den 24 Stunden Sammelurin durchgeführt.

Therapie

Die Therapie wird durch die Supplementierung von Zink, Vitamin B6 und Mangan entweder als Einzel- oder Komplexpräparat durchgeführt. Bei der erblichen Form von KPU ist eine lebenslange Behandlung erforderlich. Durch zunehmende Besserung kann die Dosis auf einen längeren Zeitraum reduziert werden. Viele Pyrroliker reagieren sehr schnell auf die Therapie, besonders Kinder, innerhalb von 24 h bis hin zu einer Woche. Je älter der Patient, desto länger dauert die Erholung des Organismus, in der Regel bis zu 6 Monate. Die komplette Therapie beinhaltet auch die zusätzliche Zuführung von fehlenden Mikronährstoffen und Vitaminen.

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